Mobil bezahlen: Was Sie über NFC-Bezahlkarten und Apps wissen sollten

Apple: Was das neue iPhone 13 kann

Bessere Kameras, mehr Speicher, schnellere Chips: Apple hat sein neuestes Smartphone präsentiert. Keine revolutionäre Weiterentwicklung - mit dem neuen Videomodus aber will der Konzern im Filmgeschäft vorankommen.

Apple setzt bei seinen neuen iPhones auf bessere Kameras und schnellere Chips. Das jetzt vorgestellte iPhone 13, das im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft wichtig werden wird, behält das Design der aktuellen Generation mit eckigen Kanten bei. Die auffälligste äußerliche Änderung neben neuen Farben ist, dass die Lücke am oberen Bildschirmrand für Kameras und Sensoren zur Gesichtserkennung um 20 Prozent verkleinert wurde.

Im Inneren gibt es aber einige Neuerungen. So werden die iPhones von einem neuen Chip aus eigener Entwicklung angetrieben, dem A15 Bionic. Apple selbst spricht vom leistungsstärksten Prozessor-System in einem Smartphone. Die Rechenkraft wird unter anderem eingesetzt, um die Nachtaufnahmen der aufgerüsteten Kameras zu verbessern. Außerdem gibt es auf den neuen Geräten einen "Cinematic"-Videomodus, bei dem die Software automatisch je nach Geschehen auf verschiedene Ebenen im Bild fokussiert. Dreht sich etwa die Person im Vordergrund nach hinten um, wird das Objektiv auf den Hintergrund scharfgestellt, in dessen Richtung sie blickt. Apple zeigte sich überzeugt davon, mit solchen Funktionen auch das Filmgeschäft verändern zu können.

Passend dazu wurden auch die Displays überholt. Unter anderem unterstützt das teure iPhone Pro nun auch - wie bereits diverse Konkurrenz-Smartphones - Bildwiederholungsraten von bis zu 120 Hertz. Erzrivale Samsung konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen und verwies in einem Tweet darauf, dass die eigenen Geräte dies bereits seit einiger Zeit könnten. Apple will zugleich auf die stromhungrigen 120 Hertz nur dann kommen, wenn sie für besonders dynamisch Szenen gebraucht werden.

Angesichts besserer Kameras und entsprechend größerer Dateien bekommen die Telefone mehr Speicher. In der Basis-Version hat das iPhone 13 nun mindestens 128 Gigabyte Speicher, das Pro-Modell bis zu 1 Terabyte. Es gibt auch ein iPhone 13 mini - dabei war zeitweise spekuliert worden, Apple wolle das kleinere Modell abschaffen, da die Verkäufe unter den Erwartungen geblieben seien.

Jede neue iPhone-Generation ist extrem wichtig für Apple. Das Smartphone ist das mit Abstand wichtigste Produkt des Konzerns - und auch die Basis für das Geschäft mit anderen Geräten wie der Computer-Uhr Apple Watch oder den AirPods-Ohrhörern. Branchenanalysten sahen keine Probleme für Apple nach der Vorstellung der neuen Modelle. "Aus unserer Sicht gab es keine revolutionären Ankündigungen", stellte Analyst Harsh Kumar von der Investmentbank Papier Sandler zwar fest. Er rechnet aber damit, dass die Nachfrage unter anderem dank der Prämien für alte Geräte hoch bleibe.

Apple erneuert auch das iPad und das iPad Mini

Im vergangenen Jahr machte Apple mit dem iPhone 12 einen großen Schritt mit neuem Design und der Unterstützung des schnellen 5G-Datenfunks. Die neue Generation sei kein erhebliches Update im Vergleich zum Vorjahres-iPhone, schrieb Analyst Amit Daryanani von der Finanzfirma Evercore. Aber die verbesserten Funktionen "werden es zu einem attraktiven Produkt für die mehr als 900 Millionen iPhone-Nutzer machen, die sich nicht das iPhone 12 gekauft haben".

Während mehr als 80 Prozent der weltweit verkauften Smartphones mit dem Google-System Android laufen, hat sich Apple einen lukrativen Platz im Rest des Marktes erkämpft. Francisco Jeronimo von der Analysefirma IDC verwies darauf, das Apple mit dem iPhone einen Marktanteil von gut 70 Prozent bei Premium-Smartphones zum Preis über 800 Dollar halte - und die Zahl verkaufter Geräte im ersten Halbjahr um gut ein Drittel gestiegen sei.

Im Weihnachtsquartal werden traditionell die meisten iPhones verkauft - und Apple verdrängte zuletzt immer wieder Marktführer Samsung vom ersten Platz. Das iPhone brachte früher bis zu zwei Drittel des Geschäfts des Konzerns ein. Zuletzt sank sein Umsatzanteil aber unter 50 Prozent, unter anderem da in der Corona-Pandemie auch Mac-Computer und iPad-Tablets deutlich populärer wurden.

Die Apple Watch bekommt ein größeres Display

Apple erneuert nun auch das iPad und das kleinere iPad mini. Die Computer-Uhr Apple Watch bekommt in der am Dienstag vorgestellten neuen Generation Series 7 ein etwas größeres Display. Da der Rahmen um den Bildschirm dünner gemacht wurde, ist das Gehäuse nur ein wenig größer als beim Vorgänger-Modell. Mit mehr Platz lässt Apple nun zum Beispiel erstmals auf einer kleinen Tastatur auf dem Display tippen.

Vor der Präsentation war spekuliert worden, dass Apple das Design der Computer-Uhr radikal ändern wolle. Es hieß, sie solle statt der bisher abgerundeten Ränder kantiger daherkommen. Doch während das Display tatsächlich größer wurde, behielt die Uhr ihre charakteristische Form. Zum Ausbau des Dienste-Geschäfts führt Apple sein Trainings-Abo Fitness+ in weiteren Ländern ein - darunter demnächst auch in Deutschland.

Kontaktlos bezahlen Mit Karte oder Handy zahlen – so funk­tionierts

Ist kontaktloses Bezahlen dasselbe wie mobiles Bezahlen? Nein. Kontaktloses Bezahlen meint in erster Linie das Bezahlen in einem Laden mit der Girocard oder Kreditkarte, wobei die Karte nicht in einen Kassen­terminal gesteckt wird. Als Kunde halten Sie Ihre Plastikkarte nur vor das Lesegerät an der Laden­kasse – in Sekunden­schnelle ist die Ware bezahlt. Der Begriff „mobiles Bezahlen“ verweist dagegen auf Zahl­vorgänge mit Smartphone, Smartwatch oder Tablet, die im Laden oder auch online statt­finden. Mit Smartphone oder Smartwatch können Sie auch das kontaktlose Bezahl­verfahren nutzen.

Wie funk­tioniert kontaktloses Bezahlen mit Karte? Kontaktloses Bezahlen funk­tioniert mit Girocards und Kreditkarten, die mit einem sicht­baren Mikrochip und einer unsicht­baren Funk­antenne ausgestattet sind. Die Karte und das Lesegerät kommunizieren mittels NFC-Technik miteinander. Die Abkür­zung steht für die eng­lische Bezeichnung Near Field Communication (Nahfeld­kommunikation). Es ist ein interna­tionaler Über­tragungs­stan­dard zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Stre­cken per Funk. Wenn das Kassen­terminal den fälligen Betrag anzeigt, halten Sie Ihre Karte in einer Entfernung von höchs­tens vier Zenti­metern an das Lesegerät. Chip und Lesegerät tauschen die zum Bezahlen nötigen Daten aus: Karten­nummer, Gültig­keits­datum und Betrag. Ein kurzes Piepen oder ein optisches Signal bestätigt die Zahlung. Diese wird – wie sonst auch – der Bank des Kunden gemeldet, sein Konto wird belastet und das Geld dem Händler gutgeschrieben. Das Limit für kontaktloses Bezahlen mit der Kreditkarte und Girocard liegt derzeit meist bei 50 Euro.

Wie funk­tioniert mobiles Bezahlen mit dem Smartphone? Smartwatch. Träger müssen zum Bezahlen nur ihren Arm an die Kontakt­stelle halten. © Getty Images / Yagi Studio Beim Zahlen mit dem Smartphone oder der Smartwatch kommen unterschiedliche Technologien zum Einsatz (Test Bezahlen mit dem Handy). Der Groß­teil der Apps funk­tioniert über NFC-Schnitt­stellen. Wenn das der Fall ist, entsichert der Kunde in der Regel sein Smartphone, öffnet eine App und hält das Gerät an die Kontakt­stelle des Kassen­terminals. Auch dabei wird die Zahlung mit einem akustischen oder optischen Signal bestätigt. Smartwatches werden meist bereits beim Anlegen entsperrt. Wenn sie ununterbrochen am Hand­gelenk getragen werden, bleiben sie bis zu 24 Stunden entsichert. Die Träger müssen an der Kasse nur noch ihren Arm im richtigen Winkel an die Kontakt­stelle halten. Einige App-Anbieter nutzen auch Techno­logien, die nicht über NFC-Schnitt­stellen laufen. Teils werden in der App Strich- oder QR-Codes erzeugt, teils fordern die Kunden über die App eine Einmal-Pin an, die sie an der Kasse nennen oder über­tragen müssen. Möglich ist es bei einigen Banken-Apps auch, dass an einer NFC-Schnitt­stelle eine Karten-Pin einge­geben wird.

Woran erkenne ich, ob ich mit der Karte kontaktlos bezahlen kann? NFC-Symbol. An Kassen mit diesem Zeichen können Kunden kontaktlos bezahlen – mit Karte oder Smartphone. Meist trägt die Karte auf der Vorderseite das Symbol für kontaktlose Anwendungen: Vier aneinander­liegende Bögen, die Funk­wellen darstellen. Diese Funk­tion wird in der Regel akti­viert, wenn Sie Ihre Karte erst­mals in Kontakt mit einem Gerät einsetzen, entweder zum Bezahlen mit Unter­schrift oder Pin oder zum Geld­abheben am Auto­maten.

Für welche Beträge ist kontaktloses Bezahlen geeignet? Sie können jede beliebige Summe bis zu Ihrem Karten­limit kontaktlos begleichen. Bei Beträgen in der Regel über 50 Euro müssen Sie mit der Karten-Pin bestätigen oder mit Ihrer Unter­schrift. Zur Sicherheit gibt es zusätzliche Abfragen: Nach einer bestimmten Anzahl von Bezahl­vorgängen oder wenn beispiels­weise 150 Euro kontaktlos bezahlt wurden, wird auch bei Summen unter dem Limit eine Pin oder Unter­schrift gefordert. Auch beim mobilen Zahlen mit Smartphone oder Smartwatch gilt mitunter ein Limit. Bis zu einem bestimmten Betrag reicht es, das Gerät vor das Kassen­terminal zu halten. Liegt die Summe, die gezahlt werden muss, über dem Limit, muss das Gerät etwa durch die Eingabe einer Pin oder durch ein biome­trisches Verfahren entsperrt werden.

Ist kontaktloses Bezahlen so sicher wie Barzahlen? Kontaktloses Bezahlen ist nicht risikoreicher als herkömm­liche Zahlungen mit Karte. Der Chip funkt über höchs­tens vier Zenti­meter und zwar keine persönlichen Daten wie Adresse oder Name des Karten­inhabers. Nur spezielle Lesegeräte können die Signale empfangen und entschlüsseln. Aus Versehen kann jemand also nicht bezahlen. Selbst wenn Betrüger Kreditkarten­daten unbe­merkt auslesen, können sie damit nur bei Händ­lern im Internet einkaufen, die die vorgeschriebenen Sicher­heits­abfragen, etwa die Prüfziffer oder die zusätzliche Kenn­wort­abfrage (3-D-Secure-Verfahren) nicht einsetzen. Wer dennoch unsicher ist, kann seine Karte mit einer speziell beschichteten Hülle schützen. Sie verhindert, dass der Chip unbe­merkt ausgelesen werden kann. Bei Onlinehänd­lern kann man solche Hüllen für unter 10 Euro bestellen. Beim Zahlen mit Smartphone muss das Gerät oder die App immer entsperrt werden - etwa durch die Eingabe einer Pin oder durch ein biome­trisches Verfahren wie die Finger­abdruck­erkennung. Zudem wird jeder Zahlungs­vorgang durch die sogenannte Tokenization abge­sichert. Das ist ein Verfahren, das aus der Karten­nummer des Kunden eine Stell­vertreter­nummer für Zahlungen ableitet. Kreditkarten- oder Konto­nummer der Kunden bleiben durch die Tokenization stets geheim.

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Foto: t.paisit / Fotolia

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